FANGEN WIR MAL GANZ EINFACH AN: WER BIST DU?
Ich bin ein Hunnsbuckl. Nein, ich bin der Hunnsbuckl. Ja! Wahrscheinlich würden mich viele für eine wahr gewordene Fata Morgana halten. Ein Hügel der lebendig geworden ist & durch die Gegend spaziert, könnte den ein oder anderen leicht verwirren. Scherz beiseite, ich würde eher sagen, ich bin ein Fantasietierchen, das meine „Mama“ geschaffen hat. Sie füllt mich mit Leben (im wahrsten Sinne des Wortes), lässt mich Abenteuer erleben & hat mir ein tolles, kuscheliges Plätzchen in ihrem Atelier gegeben. Dort fühle ich mich mehr als wohl. Wäre ich jetzt ein Hund, könnte ich sagen „pudelwohl“, aber ich sage lieber „bucklig wohl“ dazu.
JA & WAS IST EIN HUNNSBUCKL NUN & WOHER KOMMST DU?
Nun, ich stamme eigentlich aus der Heimat meiner Mama, dem Hunsrück in Rheinland-Pfalz. Dort „leben“ die Hunnsbuckl, sagt meine „Mama“. Naja, sie liegen & sitzen da überall herum. Viele latschen einfach über uns hinweg & sehen uns gar nicht. Wir sind kleine & große Hügel mitten in der Landschaft die sich unter Bäumen, Büschen, Strassen, Häusern ja auch ganzen Ortschaften, verstecken.
Sie sind recht gemütliche, öffentlichkeitsscheue, untereinander gesellige aber auch eigensinnige Hügel - so wie ich einer bin. Meine „Mama“ hat uns gesehen & dann mich kleinen Kerl ausgewählt mit ihr zu kommen & ein tolles Abenteuer zu erleben. Zum "Leben erweckt" wurde ich natürlich erst hier im Atelier & deswegen ist meine „Mama“ auch meine „Mama“.
WOHER KOMMT DENN DEIN NAME?
Die Leute dort nennen die Region Hunsrück umgangssprachlich auch „Hunnsbuckel“. Uns hat das „E“ in Hunnsbuckel aber nie so wirklich gefallen, also haben wir es für mich schlicht & einfach weggelassen. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, schließlich bin ich ja keine Region sondern ein Tierchen aus dieser Region. Oder so ähnlich?
Viele Leute meinen ja, dass ich einen „echten“ Namen bräuchte. Aber ich bin da anderer Meinung, schließlich gibt es doch nur mich & mit „Bucklchen“ oder „Hunnsbuckl“ fühle ich mich bucklig. Meine „Mama“ sagt auch manchmal „Schnuckeputz“ oder "Neischiernase" zu mir, also wenn das die Leute glücklich macht, nehme ich auch das.
WIE WÜRDEST DU DICH SELBST CHARAKTERISIEREN - IN 5 WÖRTERN?
5 Wörter? Ohweh. Sind die hier jetzt schon mit inbegriffen? Hoffentlich nicht. Ähm. Ja, ich würde sagen:
Neischierisch. Eigensinnig. Stur. Liebenswert. Anders. Ich würde gerne noch „bucklig“ anfügen, wenn das erlaubt ist.
ABER DU LEGST WERT DARAUF, DASS DU KEIN HUND BIST, WARUM?
Weil ich eben ein Hunnsbuckl bin. Keine Bracke, kein Dackel auch wenn die alle so unglaublich niedlich sind – aber ich bin ein Hunnsbuckl. Eine eigene Art! Ein kleiner Hügel. Ein Fantasietierchen.
Das wäre genauso als würde ich einem Löwen den Stempel „niedliche Mieze“ aufdrücken. Fände der sicherlich auch nicht so toll. In gewisser Weise ist er ja eine Katze, sieht ja auch so aus aber dann auch wieder nicht so richtig, wisst ihr was ich meine?
Oder was ist mit dem Wolpertinger? Gutes Beispiel. Ja. Das ist ja auch keine Ente oder ein Hase oder ein Hasen-Hirsch-Enten-Fisch, sondern eben ein Fantasietier. Genau wie ich! Ja.
Aber zugegeben, für den ein oder anderen Liebling meiner „Mama“ bin ich schon einmal in die Rolle eines Hundes geschlüpft, aber nur dem Wortspiel zuliebe. Ich bin recht vielseitig & mache so manchen Unsinn mit. Nichts ist so wie es scheint & in verschiedene Rollen zu schlüpfen macht schließlich so viel Spaß. Ansonsten bin ich, ICH & ich bin ein Hunnsbuckl & kein Hund.
Aber, wenn ihr gerne einen Hund in mir sehen möchtet, dann dürft ihr das gerne tun, denn „Fantasie soll keine Grenzen haben", sagt meine „Mama“.
UND VON EUCH GIBT ES VIELE?
Prinzipiell ja. Jedoch bin ich der Einzige der lebendig durch die Welt turnt – sozusagen als Vertretung für meine Geschwister die weiterhin versteinert dort liegen, sitzen & stehen wo es ihnen gerade gut geht. Meine „Mama“ sagt dass ich ein Unikat & einzigartig bin. Was das genau ist, weiß ich nicht, aber ich glaube das ist etwas Gutes, sie schmunzelt nämlich immer wenn sie das sagt. Davon einmal abgesehen, habe ich genug Unsinn im Kopf um all meine Geschwister würdig zu vertreten, meint sie.
WAS MACHT DICH ALS HUNNSBUCKL DENN AUS ODER WAS UNTERSCHEIDET DICH VON ANDEREN FANATSIE-/FABELTIERCHEN?
Mal ehrlich, habt ihr schon einmal ein Tierchen wie mich gesehen? Ich bin einmalig, sagt meine „Mama“ & das muss was gutes sein, sie lacht dabei nämlich immer.
Generell könnte ich SO vieles sein. Vielleicht bin ich eine kleine Lichtung mit einem Baum auf der Nase. Ok, es ist noch ein Busch, aber vielleicht wird einmal ein Baum daraus? Oder ich bin ein großer Hügel mit Knopfaugen, der eine Ortschaft auf seinem Buckl durch die Gegend schaukelt. Ein Wäldchen oder eine Edelsteinmine könnte sich auch unter meinen Ohren verbergen. Vielleicht bin ich aber auch einfach ein neischierischer Hügel der aus der Landschaft gekrabbelt ist um die Welt samt tausender Abenteuer zu entdecken. Wer weiß?
Aber eins weiß ich genau, ich habe einen eigensinnigen Körperbau: Mein Rücken ist ein „Buckl“ & ich bin unglaublich Stolz darauf ihn zu haben.
WIE IST ES DAZU GEKOMMEN, DASS DU JETZT IN EINEM ATELIER LEBST & NICHT BEI DEINEN GESCHWISTERN IM HUNSRÜCK?
Nun, als meine „Mama“ mit der Mode aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste, war sie recht traurig: Kurz zuvor hat sie mich erstmals mit zur Arbeit genommen, denn ich war Teil einer Kollektion von ihr. Absoluter "Tiefbuckl"! Der "Buckl" hängt durch. So sieht meine „Mama“ übrigens das mir etwas nicht gefällt oder ich traurig bin.
Wir haben uns dann gemeinsam überlegt, dass wir nicht mehr ohneeinander sein wollten & mein kleiner Buckl samt meiner Schnauze, ab sofort der Mittelpunkt des Labels werden sollte. "Hochbuckl"! Also das Gegenteil von "Tiefbuckl", also glücklich. Genau, so sollte es sein.
Den Designbereich wollte sie nicht verlassen, denn den mag sie sehr (manchmal zu sehr, ich komme oft zu kurz in meinem Körbchen...tztztztz). Davon habe ich zugegebenermaßen keinen „blassen Buckl" & deswegen habe ich ihr da vertraut. Ja & seit ein paar Jahren bin ich sozusagen die Muse meiner „Mama“. Ich bin „Hunnsbuckl“ & sie „Iwazwersch“ (sie ist aber auch „schusselig“ manchmal). Sie ist der Boss – glaubt sie, insgeheim weiß sie aber sicherlich, dass ich das bin.
Meine Geschwister besuchen wir natürlich regelmäßig wenn wir Zeit dazu haben, aber auch meine Onkel & Tanten – die Alpen. Eine neue Gattung Hügel & vielleicht entfernte Verwandte, die ich noch nicht einsortieren kann haben wir letzen Winter getroffen. Ich glaube meine „Mama“ nannte sie „Maulwurfshügel“.
WO LEBST DU?
Ich lebe generell am ALLERLIEBSTEN im Atelier meiner „Mama“ zwischen all unseren Entwürfen & bewohne dort ein riesiges, gemütliches Körbchen um den Buckl auch einmal lang machen zu können. Darin schleppt sich mich dann abends auch „nach Hause“ – einen Raum weiter. Wir leben sehr gemütlich & ich bin ein Teil der Familie.
WAS MACHST DU DENN DEN GANZEN TAG IM ATELIER?
Meistens sitze ich in meinem Körbchen, welches direkt neben dem Schreibtisch steht (1A-Luxus-Lage, wenn ihr mich fragt) & schaue meiner „Mama“ bei der Arbeit zu – meine absolute Lieblingsbeschäftigung, denn eine meiner Schwächen ist, dass ich so „neischierisch“ (hochdeutsch: neugierig) bin. Deswegen nennt meine „Mama“ mich auch „Neischiernase“, wenn ich selbige mal wieder auf dem Schreibtisch geparkt habe & die ganze Arbeit blockiere, nur um zu schauen, ob auch alles so ist, wie ich es gerne hätte. Dann werde ich gekrault & vorsichtig zurück ins Körbchen gesetzt.
Ab & zu döse ich auch mal eine Runde & wenn ich aufwache ist sie schon wieder mit der nächsten Sache zugange. Vieles verstehe ich nicht. Muss ich auch nicht, denn sie macht das schon alles richtig so. Am schlimmsten finde ich wenn sie von „Mustern“ spricht. Immer wenn ein Entwurf zu leben beginnt redet sie von „Mustern“. Komischerweise kommt dann nie was mit Punkten oder Streifen hier an, sondern immer der selbe Entwurf in verschiedenen Farben oder kleinen & großen Hunnsbucklchen. Tze. Aber ich schaue ihr trotzdem gerne zu & bin immer stolz, wenn ein neuer Liebling entstanden ist.
EIN LIEBLING? WAS IST DAS?
Ein Liebling ist etwas ganz BESONDERES für uns. Ein Liebling ist ein Stück Heimat, zu Hause, viele Details, ein bisschen Dialekt, viel Hunnsbuckl natürlich & ganz viel Liebe. Wir nennen unsere Lieblinge nicht einfach „Produkt“, denn das sind sie nicht. Und im Gegensatz zu vielen anderen ist für uns nicht jedes Produkt auch gleich ein Liebling. Der Begriff ist für uns zu wichtig als das wir ihn einfach so benutzen.
Nein, Lieblinge sind etwas, dass man zu Hause gerne um sich hat. Etwas alltägliches, dass aber anders ist. Etwas, dass anderen Freude bereitet, wenn sie es benutzen oder anschauen. Ein Teil, das eine Geschichte mit einem Schmunzeln erzählt. Es ist ein kleines Stück, das man irgendwie lieb gewonnen hat. Ein Hunnsbuckl. Ein Liebling also.
APROPOS GESCHICHTE: WAS HAT ES DAMIT EIGENTLICH AUF SICH?
Jeder unserer Lieblinge hat eine eigene Geschichte. Einige erzählen wir über das Design, manche auch über den Namen, andere sind eher versteckt & müssen gefunden werden & wieder andere spielen sich lediglich in der Fantasie der Menschen, die den Liebling betrachten, ab.
Eine Geschichte ist etwas tolles, denn ohne diese gäbe es mich ja schließlich auch nicht & das Interview, welches ihr gerade durchschmökert, auch nicht.
ABSCHLIESSEND, WAS WÜNSCHT SICH EIN HUNNSBUCKL FÜR DIE ZUKUNFT?
Etwas ganz banales: Eine Chance euch allen unsere Welt zu zeigen & die ist vor allem anders, witzig, bunt & so bucklig. Wer „normal“ möchte, ist bei uns falsch, aber da ihr schon bis hier her gekommen seid, gehe ich davon aus, dass ihr bereit für etwas ANDERES seid.
Wir hoffen, dass wir euch den kleinen Hunnsbuckl mit diesem Interview ein wenig erklären konnten. Warum in Schwarz & Weiss? Nun, weil es hier um die Fakten geht & BUNT erst jetzt beginnen kann, wie in einem Malbuch, denn das ist zu Beginn ja auch Schwarz & Weiss.
// DER HUNNSBUCKL - DAS INTERVIEW
HAST DU SO ETWAS WIE EIN HOBBY ODER EINE LIEBLINGSBESCHÄFTIGUNG?
Nun ja, ich habe eine Schwäche für allerlei Bäume, Häuser, kleine & große Wäldchen samt Lebewesen die darin leben, Orte & Städtchen. Am liebsten schaukele ich diese auf meinem Buckl umher & verstecke mich unter ihnen.
Deswegen hat meine „Mama“ mir dieses Motiv auf den „Buckl“ gezeichnet. Es taucht immer mal wieder auf & ist praktisch eine Signatur. Ähnlich wie die Unterschrift von einem Maler unter einem Bild. Sogar ein Spiel hat meine „Mama“ mir daraus gemacht!
Prinzipiell interessiert mich alles & ich möchte auch irgendwann einmal alles auf meinem Buckl sitzen haben. Auch wenn der sehr schwer wird & durchhängen könnte. Ohweh! Naja, dann müssen wir eben an einer Bucklstärkung arbeiten. Notiz an „Mama“: Buckl stärken!
DER HUNNSBUCKL - EIN GANZ BESONDERS HERZIGES FANTASIETIER!
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